JULIA KLOCKOW

(*1983 Berlin)

Julia Klockow ist freischaffende Choreografin, Tänzerin & Performerin mit Wohnsitz in Freiburg im Breisgau.

Julia Klockow begreift den menschlichen Körper als kulturellen Wissensspeicher mit intuitiven Ressourcen, die in unserer Gesellschaft vernachlässigt werden. Die Aufführungssituation ist aus ihrer Sicht ein soziales Moment, das transformative Prozesse auslöst. In ihrer Arbeit erforscht sie insbesondere, wie sich die Beziehung zwischen Publikum und Performer gestaltet. Aus spezifischen Praktiken der Körperwahrnehmung, Imagination und Meditation erzeugt sie körperliche Zustände, aus denen sie choreografisches Material entwickelt. Aktuell arbeitet sie insbesondere am Thema Zeitlichkeit im Tanz sowie in interdisziplinären Settings.

Ihre professionelle Ausbildung erhielt sie von 2015 - 2018 an der TIP - Schule für Tanz, Improvisation & Performance und in verschiedenen Intensivkursen. Körperwissen erwarb sie auch in ihrem weiteren Studium der Sportwissenschaften (B.A. & M.A.). Sie performte in Stücken von Alexandra Pirici (Art Basel 2019/ Kunsthalle Mannheim 2020), Mia Habib (Theater Freiburg, 2018), Doris Uhlich (Boom 2017), Zina Vaessen (2021), Heike Schuster (2020), mit der Accomplices Instant Composition Performance Group von Lilo Stahl und in eigenen Arbeiten.


BÜHNENPRODUKTIONEN

Im Oktober 2024 wurde ihre interdisziplinäre Tanzperformance „tell.me.sth.new!“ uraufgeführt (Koproduktion mit E-WERK Freiburg und „Labor à Trois“-Residenz, ein Programm von ROXY Birsfelden, CDCN Pole-Sud Straßbourg, Tanznetz Freiburg/E-WERK), gefördert von Kulturamt Freiburg und Regierungspräsidium Freiburg. Es war ihre dritte abendfüllende Bühnenproduktion.
Im Jahr 2020 erhielt sie erstmals Fördermittel der Stadt Freiburg sowie Mittel des Landes Baden-Württemberg und der LBBW-Stiftung, mit denen sie ihr erstes abendfüllendes Stück "vague" (Premiere Juni 2021, Lokhalle Freiburg) realisierte. Ihr zweites abendfüllendes Stück "tuningtime" (Uraufführung März 2022, SÜDUFER Freiburg, gefördert von der LBBW-Stiftung in Kooperation mit dem E-WERK Freiburg). Ihre ersten kurzen Arbeiten zeigte sie ab 2018 für "crashtest paradise" im E-WERK (solo: licht✧bricht, Juli 2018) sowie bei tanzwuchs#1 (dreiviertel, Sept. 2018), mit dem sie 2019 in Bern (Junge Bühne Bern) und am Anvil Festival in Luzern gastierte.


OFF-SPACES UND MUSEEN

Ihr Interesse an den Schnittstellen von Performance, Tanz und Bildender Kunst erforscht sie zumeist in Off-Spaces oder Ausstellungsräumen außerhalb der Black-Box. Sie arbeitet regelmäßig in OFF-SPACES und Museen, wie z.B. mit Zina Vaessen bei der Museumsnacht Freiburg 2024 in „about time“ oder ‚shadow‘ im Museum für Neue Kunst Freiburg in der Ausstellung „Modern Times“. Eine Performanceserie von ihr bewegt sich an der Grenze zwischen Aktzeichnen, Malerei und Tanz und wurde 2022 unter dem Titel AKT (Atelierhaus Klingenthal, DELPHI_space) und 2023 in Zusammenarbeit mit der bildenden Künstlerin Cristina Ohlmer als AKTNACKTKUSS im Museum für Neue Kunst Freiburg präsentiert. Außerdem war sie 2019 in der Kulturgarage L6 Freiburg in der Performance "Relation" für den bildenden Künstler Max Siebenhaar und 2020 im DELPHI_space Freiburg mit der interaktiven 1:1 Performance "taskx" auf 4m2 zu sehen, die auch im Goethe Exil in Hannover (September 2021) gastierte.


RESEARCH

Im Jahr 2020 erhielt sie das One-to-One-Mentoring-Stipendium des Tanznetz Freiburg und forschte mit ihrer Mentorin Margret Sarah Gudjonnsdottir (Island/Berlin) zu interaktiven Bühnensettings. Im Jahr 2021 folgten eine von #take care geförderte Forschung zum Thema "Tanzvermittlung" und das DISTANZ-SOLO 3 Stipendium zum Thema "Machtstrukturen von Performern & Publikum". Im Jahr 2022 realisierte sie die Forschung "torn into time" DISTANZ-SOLO 4 sowie die Flausen+ take heart residency zum Thema "ENDE" in Kooperation mit dem E-WERK Freiburg und dem Fonds Darstellende Künste im Jahr 2023. Seit 2021 ist sie Teil einer Forschungsgruppe unter der Leitung von Lilo Stahl, mit regelmäßigen Instant Composition Performances.


TANZVERMITTLUNG

Klockow ist Tanzvermittlerin in verschiedenen Settings. Im März 2026 entwickelt sie mit 30 nichtprofessionellen Interessierten im Alter von 16 bis 80 das Stück "shake the silence." für den großen Saal im E-WERK Freiburg. 2025 leitet sie das Tanzatelier beim Kunstparcour für junge Erwachsene "Move the body - move the system". Eine Gruppe von 20 Interessierten ging 3 Monate der Frage nach, wann Tanzkunst aktivistisch ist. Im Jahr 2024 arbeitete sie mit den Omas gegen Rechts Freiburg zusammen und kreierte einen Flashmob. Im Mai 2024 choreografierte sie im Rahmen des Projektes INNEHALTE ein Kurzstück als Auftragsarbeit für das ROXY Birsfelden, welches am Tanzfest Basel mit 11 nicht professionellen Tanzbegeisterten präsentiert wurde. 2020 und 2021 assistierte sie bei den Projekten von Zina Vaessen, die in der Reihe „Woher, Wohin“ 3 Stücke in 3 verschiedenen Kirchen mit Laien in der Region Freiburg kreierte, an denen insgesamt 52 Personen im Alter zwischen 10 und 87 Jahren teilnahmen.

AUSBILDUNG

TIP – Schule für Tanz, Improvisation & Performance 2016 – 2018 professionelle Bühnentänzerin. Freies Musikzentrum München: Weiterbildung Tanzpädagogik 2016. TU München: M.A. Sport, Medien & Kommunikation 2010. Universität Halle-Wittenberg: B.A. Sportwissenschaften 2008.


Portrait Badische Zeitung 19.03.2022

CV auf Anfrage


FÖRDERER

Kulturamt Freiburg

LBBW Stiftung Baden-Württemberg

Regierungspräsidium Freiburg

Flausen+ Residenz

Bundesministerium für Wissenschaft Forschung und Kunst

NEUSTART Kultur

Fonds Darstellende Künste

Guzzoni-Federer Stiftung


KOOPERATIONSPARTNER

Tanznetz Freiburg

E-WERK Freiburg

ROXY Birsfelden

Aktionstheater PAN.OPTIKUM

delphi space

bewegungs-art freiburg e.V.

Tanzpunkt Hannover e.V.

Omas Gegen Rechts Freiburg

Kubus 3 e.V.

Kunstparkour Freiburg

POLE-SUD CDCN Straßbourg

Museum für Neue Kunst Freiburg


NETZWERK KÜNSTLER:INNEN


Tanz

Zina Vaessen

Margret Sara Gudjonnsdottir

Lilo Stahl

PRISMA

KOMA Magdalena Weniger

Nonstopillusions

Tabea Gregory


Musik

Maria Luisa Pizzighella


Bildende Kunst

Andrea Hess

Danial Arabali

Danesh Ashouri

Cristina Ohlmer

Max Siebenhaar

Jürgen Oschwald


Fotografie

Roman Pawlowski Fotografie

Jennifer Rohrbacher LUMI pics

Marc Doradzillo